Gibt es eine Trendumkehr der globalen Treibhausgas-Emissionen? Wir waren in der Dekade der Negativrekorde. Für 2010 lag das Rekordwachstum bei 6 % laut dem Carbon Dioxide Information Analysis Center. Nun berichtet der Guardian im Datablog von einem erstmaligen CO2-Emissions-Rückgang um 0,3 % – ein hoffnungsvolles Zeichen!

Historische Wende? Nur mit vielen hochgekrämpelten Ärmeln.

Ob die Daten des Guardian voll belastbar sind will ich nicht abschließend bewerten. Es handelt sich nur um Kohlenstoffdioxid – Methan und Lachgas fehlen. Einen Rückgang lässt auch die niederländische Enviromental Assesment Agency verlauten. Die Holländer haben für das Jahr 2012 nur ein gesunkenes Wachstum um 1,1 % festgestellt. Dies ist weniger als die Hälfte des Dekadendurchschnittes von 2,9 %. Auch wenn es ein Erfolg ist, muss weiter gemacht werden. Im Jahr 2013 hatte die Weltbank in ihrem 4 Grad Bericht aufgezeigt, warum eine vier Grad wärmere Welt verhindert werden muss: Hitzewellen, Dürreperioden und Überschwemmungen in vielen Regionen, mit einschneidende Folgen für Ökosysteme. Noch immer ließe sich das politische 2 °C-Ziel erreichen, wenn entschieden gehandelt wird. Dies wäre das Gegenteil von dem, was die Bundesregierung mit der Energiewende verbockt. Über die heutigen hinaus müssen die Emissionen aus zusätzlichem Wirtschaftswachstum ebenfalls ausgeglichen werden. Besonders schwierig ist der Kohleausstieg in großen Städten und Industriezentren. Die wirtschaftlichen Verhältnisse verschieben sich. Weitere Staat nutzen ihr Recht auf Wohlstand – es wachsen Emissionen und Wirtschaft. Der fünfte Sachstandsbericht vom IPCC lehrt uns, das wir bis 2050 die Emissionen weltweit zwischen 40% und 70% unter das Niveau von 2010 senken müssten und bis Ende des Jahrhunderts die globale null erreichen müssen. Wir brauchen sehr viele Menschen die es anpacken.

Wir brauchen die Kraft der Positivbeispiele

Klimawandel ist unsichtbar und unfühlbar. Klimafolgen sind hart spürbar und lassen sich nicht zuordnen – wie Krebs und ungesunde Lebensstile. Daher geht man meist gleich zur Vermittlung der Lösung über. Hier sind Positivbeispiele sehr gut geeignet. Gerne zeigen wir Taten und Vorbilder. So hat gerade Warren Buffet 30 Milliarden Dollar in Erneuerbare investiert. Genauso wichtig sind die vielen ganz kleinen Schritte, wie das betätigen eines Lichtschalters oder die Investition in eine energetische Gebäudesanierung. Letztlich muss eine ganze Gesellschaft umdenken und mit neuen Gewohnheiten die tiefgreifende Umwälzung schaffen. Am wirksamsten sind die Beispiele in der eigenen Nachbarschaft. In Vancouver hatte mich einst die Traffic-Lane beeindruckt: während eines Staus dürfen auf dieser Spur nur voll besetzte Autos fahren.

Die Weltmeisterschaft der umweltfreundlichsten Städte hat begonnen

  • Vancouver ist die weltweit effizienteste Stadt
  • Amsterdam verschwendet weltweit das wenigsten Wasser
  • Kopenhagen recycelt weltweit am Striktesten
  • Stockholm hat weltweit am meisten die CO2-Emission pro Kopf reduziert

Es gibt bereits eine enorme Fülle wichtiger Anfänge in diversen Städten auf unserem schönen blauen Planeten. Die folgende öffentliche Infografik zeigt Städte mit meisterschaftlichen Leistungen im Umweltschutz.

Bedanken möchte ich mich bei HouseTrip, mit deren Unterstützung und Infografik dieser Artikel entstanden ist.

Welche Beispiele haben Sie motivert?