Zart liegt es vor uns – wie der sanfte Morgentau auf dem Rasen. Wie eine Knospe, die noch nicht weiß, welch prachtvolle Blume sich aus ihr entfalten kann. Lass uns die 20er Jahre zu einer guten Dekade machen!

Gut bedeutet, alles zu geben, was wir können – in einer Weise, dass es uns dabei selbst gut geht. Nur so, aus einer positiven Haltung heraus, können wir viele kleine Hebel umlegen und zu dem Wandel inspirieren, den unsere Welt so sehr braucht.

Lass uns bei uns selbst beginnen und gereifter mit Frust und Wut umgehen, die so leicht im Streben für Klimaschutz und Nachhaltigkeit aufkommen. Immer dann, wenn das Wollen und das Tun weit auseinander klaffen, wird es emotional heftig für alle, die den Wandel so sehr wollen. Sich aufreiben, dabei ausbrennen und daran zu verzweifeln hilft keinem.

Wirtschaft selbst wandeln

Ursache? Wirtschaftswachstum! Diese Antwort kommt oft. Was bedeutet das aber im Kleinen, ich meine für uns selbst, im eigenen Handlungsspielraum?

✓ Klar, als erstes werden wir Ökos nun die gute alte Konsumkritik benennen: Weniger Konsum verprasst weniger Ressourcen und entlastet den finanziellen Druck, weil der gesenkte Geldbedarf mehr frei lebbare Zeit eröffnet. So weit – so gut.

Moment, aber ich arbeite gerne! Und ich meine, dadurch eine positive Wirkung zu entfalten.

✓ Ich finde, es geht um das richtige Maß zwischen Spannung und Entspannung. Denn weder Langeweile noch übermäßiger Stress sind erstrebenswert.

Mir geht es gut, wenn ich sowohl das Gefühl habe, wirklich etwas zu schaffen, wie auch voll für mich und meine Lieben da sein zu können. Wenn aber Feierabende unfeierlich werden und nur mit Ablenkungen oder gutem Rotwein erträglich sind, weil die inneren Spannungszustände zu sehr quälen, dann ist das Maß nicht mehr richtig, es herrscht keine Balance mehr.

Nun gut, das klingt ja nett. Aber wie soll das mit der ‘Balance’ konkret gehen?

Digitalisierung selbst gestalten

Für Menschen wie uns Computer-Arbeiter*innen ist es wesentlich, gut mit der Digitalisierung umzugehen. Die digitalen Kisten (Rechner) und Tafeln (Tablets und Smartphones) machen süchtig. Damit Social Media und das Web uns dienen und nicht umgekehrt, brauchen wir eine gesunde Arbeitshygiene. Wir müssen lernen, nicht jedem lustig gestalteten Reiz hinterher zu rennen. Dabei hilft es, diese Reize zu reduzieren. Klar denken kann ich beispielsweise gut mit Stift und Papier / Whiteboard.

„New Work“ selbst gestalten

Mir geht es gut, wenn ich Sport gemacht habe, wenn ich mich gesund ernähre, wenn ich mir genügend Zeit nehme zu meditieren und wenn ich genug frische Luft tanke. Kann ich mich nicht mehr dazu aufraffen, ist das Maß überschritten. Sich dies selbst einzugestehen, ist manchmal schwierig. So ehrlich müssen wir aber mit uns selbst sein, damit es uns gut gehen kann. Entschlossene Ehrlichkeit müssen wir auch gegenüber unseren Kunden aufbringen, wenn es um Versprechungen geht, was wann geschafft sein wird. “Gestern alles in hoher Qualität” – diese Erwartung erfüllen zu wollen, ist ein garantierter Weg in ein unglückliches Hamsterrad. Und es tötet unsere Kreativität. Die aber brauchen wir definitiv, um gute, starke Ideen in die Tat umzusetzen.

Klaren Kopf behalten

Arbeitseifer zu zeigen, bedeutet für sich genommen nichts als ein gut gemeinter Täuschungsversuch. Sich indes einen klaren Kopf zu bewahren, um die Dinge anzupacken die wirklich wichtig sind – das macht einen Unterschied. Qualität, nicht Qual zählt. Das können wir nur, wenn es uns selbst gut geht, weil wir gut für uns selbst sorgen.

Hand aufs Herz: Haben Sie an Geld gedacht, als Sie oben im Text die Zeilen zu “gut gehen” gelesen hatten? Das Lustige am Geld ist, dass es zunächst glücklich macht. Sobald wir aber alles haben, was wir wirklich brauchen, wird zusätzliches Vermögen für das eigene Glücksempfinden irrelevant. Wenn wir nicht nur an uns selbst denken, dann können wir nachhaltig investieren. Denn die Nachhaltigkeit muss finanziert werden, um sich im Wettbewerb mit ihren Antagonisten durchzusetzen.

Kopf oben halten

Um Nachhaltigkeit durchzusetzen, müssen wir uns selbst stark machen. Wann immer jemand meint, selbst nichts bewegen zu können, hat die Person recht – denn wer aufgegeben hat, hat bereits verloren. Nur wer etwas versucht, kann mehr schaffen als nichts. Wir alle haben ein Gefühl dafür und Ideen davon, was wirklich etwas bringt. Lass uns diese verfolgen und aufhören, anderen zu erzählen, dass ihre Ideen nichts bringen würden. Statt Entmutigung brauchen wir Ermutigung! Es ist doch nicht so besonders schwer vorstellbar, dass die Veränderung einer ganzen Weltgesellschaft einer Vielzahl unterschiedlicher Veränderungen bedarf. Wir müssen aushalten können, dass es dabei Widersprüche gibt.

Ich habe das Gefühl, dass wir mehr geworden sind: Menschen, die eine zukunftsfähige Welt wollen. Wer Klima schützt und Nachhaltigkeit lebt, darf und sollte glücklich sein. Und wenn alle, die es wollen, lernen, ihr Talent dafür effektiv einzusetzen, dann kann niemand mehr unseren Gestaltungswillen aufhalten.

Die 20er Jahre sind unsere Dekade – ergreifen wir die Chance sie im Sinne konsequenter Nachhaltigkeit zu gestalten!