Die Kreditanstalt für Wiederaufbau ist eine Erfolgsgeschichte. Eine Bank aus Verantwortung. Klingt das nicht gut? Leider schwimmen auch in dieser Suppe Haare. Es ist die gleiche Art politisch fabrizierter Sollbruchstellen, wie die haarsträubenden Einschränkungen für Sie und mich bei Smart Homes.
Im Großen und Ganzen finde ich viele der KfW Programme gut. Bei der KfW gibt es günstige Kredite und Zuschüsse für gute Sachen, wie die energetische Modernisierung oder die eigene Solaranlage. Die Wertschätzung kann jedoch kein Grund für eine Verschonung vor kritischen Anmerkungen sein. Beim Bloggen geht es mehr um die Sache und wenig um Schönschreiberei.
schlecht: Hausbank muss keine KfW Anträge bearbeiten
KfW Mittel für klimaschonende Gebäude sind förderlich. Wenn Sie ausgezahlt werden. Wenn..
Was aber, wenn diese nicht ausgezahlt werden, weil man keinen Antrag stellen kann? Es klingt absurd und ist zu oft wahr. Bei diesem vielleicht gewollten Irrsinn kommt die Hausbank ins Spiel: Nur über die Hausbank können KfW-Mittel beantragt werden. Eigentlich in Ordnung. Was aber, wenn die Hausbank dazu keine Lust hat? Noch schlimmer: Die Hausbank muss keine KfW Anträge bearbeiten!
Warum sollte die Hausbank auch wollen? Sie will doch in der Regel primär die eigenen Produkte vermarkten und doch viel weniger die aufwndige Verwaltung für die KfW erledigen. Der Doofe ist der, der mit den Mitteln etwas Gutes tun will.
Am Ende schadet dieser rechtliche Patzer dem Klima, der Sanierungsrate, dem Handwerker ohne Auftrag und der gerade verantwortlichen Regierung, da eigene Klimaschutzziele gefährdet sind. Auch der KfW schadet dies, denn diese muss die Mittel erst einmal unter das Volk bringen. Hat hier der Gesetzgeber bewusst mit einer verengten Ader den Geldfluss gehemmt? Die Katze beißt sich in den Schwanz.
Es wäre leicht eine Liste und Karte mit guten und schlechten Banken zu gestalten, bei der jeder dieses Fehlverhalten eintragen könnte. Eine schöne Idee für den Deutsche Solarbetreiber-Club e.V. (DSC) und alle anderen Energiewende-Vereinigungen mit vielen Mitgliedern…
gut: Mit vielen KfW Krediten gelingt Klimaschutz
Wer suche der finde. Die aktuellste Evaluation der erfolgreichen Programme ist für 2012:
Bei 2.117 Vorhaben wurden 3.800.000.000 € investiert. Pro Jahr werden damit 900.000.000 kWh eingespart. Das reicht für rund 300.000 Pärchenhaushalte und spart jährlich 150.000.000 € ein. 51.000 Beschäftigte erhalten haben dadurch eine Jobperspektive und 2.800.000.000 € Wertschöpfung bleiben im Land wobei zugleich 545.000 Tonnen CO2 jährlich vermieden werden.
Klingt gut – ist gut. Diese Programme sind eine volkswirtschaftliche Erfolgsgeschichte, weil so viele im eigenen Lande davon profitieren. Anstelle von Ölscheichs und Gaszaren erhält der Handwerker von nebenan genug Aufträge. Wunderbar!
New German Wirtschaftswunder
Als im November 1948 die KfW Bank mit dem Geld des Marshallplans gegründet wurde, ging es um den Wiederaufbau der deutschen Wirtschaft. Diese Politik von President Truman war sicherlich einer der Ursprünge des „German Wirtschaftswunder“. Ist es nicht eine große Idee, wenn es zu einem zweiten „German Wirtschaftswunder“ oder besser noch zu einem europäischen Wirtschaftswunder käme? Die konsequente Energiewende wäre ein Big Green Deal, bei dem das Wirtschaftswachstum auf friedlichen und sauberen Füßen stehen würde. Noch ein Schritt weiter geht der Global Marshall Plan des Club of Rome.
Wenn bei der Energiewende nicht das Wort „konsequent“ eine Rolle spielen würde..
o weh – mich juckt es schon wieder in den Fingern: Ich würde auch gerne über KfW Kredite für Kohlekraftwerke im Ausland schreiben.. ja, ja ..eine „Bank aus Verantwortung“. Schade das mächtige Entscheidungsträger noch nicht den kreativen Slogantextern unterstellt sind.
Speziell für Existenzgründer ist das KFW-Startgeld (Darlehen 30.000€ für Betriebsmittel und 70.000€ für Investitionen) mit einer gleichzeitigen Haftungsfreistellung ein wichtiges Hilfsmittel.
Bei zwei Finanzierungsvorhaben (beides FBI) hatten wir immer Vergleiche vorher eingeholt. Wobei die KFW Kredite einmal ein Angebot zum Sieger gemacht hatten – das andere Mal zum Verlierer. Das Problem war beim letzteren, dass die Bedingungen leider nicht immer zu den Lebenswirklichkeiten passen. Das ist wohl auch bei anderen Förderungen so.