Heute will ich euch eine dokumentierende Video-Reihe vorstellen, die ihr gratis online sehen könnt. Der Energieblogger Craig Morris hat einen Film gemacht, mit dem er in seinen Worten „die Energiewende feiern“ will. Damit trifft er genau den begeisternden positiven Nerv, der zu oft im Nachrichtengetöse der Grabenkämpfe untergeht.

Ja, aus einer politischen Sicht steht die Energiewende auf Messers Schneide. Genau deshalb sind die Schlachtfelder der Energiewende zusätzlich emotional aufgeladen. Das Medium Film eignet sich vorzüglich, um Gefühle zu transportieren. Nur welche Gefühle der Zuschauer dienen der Energiewende? Welche Gefühle motivieren auch in anderen Ländern interessierte Laien zum Nacheifern?

Mit Sicherheit ist es ein Klotz am Bein, die unangenehmen Gefühle wie Frust, Ohnmacht, Neid oder Wut zu transportieren, auch wenn diese nach augenscheinlichen Lobby-Machenschaften menschlich nachvollziehbar sind. Wir Energie-Wender dürfen inmitten der emotionalen Diskussion eines nicht vergessen: Die Energiewende ist ein großartiges und bedeutendes Projekt, auf dass wir alle sehr stolz sein können, denn es ist die einzige plausible und zukunftsfähige Option. Auch der umstrittene Peter Altmaier hat diesen Nutzen des Stolzes erkannt, als er die Energiewende als ein „identitätsstiftendes Projekt“ bezeichnete. Craig feiert die Energiewende und wir sind eingeladen, an dieser Party teilzunehmen – wo auch immer wir gerade unser Schicksal in die Hand nehmen.

Scheibchenweise veröffentlicht Craig derzeit Kapitel seines Filmes, wobei jedes Einzelne für sich sehenswert ist. Ein Übersicht zu den bereits öffentlichen Teilen seines Filmes findet Ihr hier. Cornelia Daniel-Gruber hat auf den Ecoquent Positions ein wenig über den Drehprozess geschrieben: Die Produktion dauerte 8 Monate, wovon drei Monate gedreht wurden. Im Vergleich zum Zeiteinsatz sind Spots viel teurer: Mit einem einfachem Filmteam kann eine Minute leicht 2.000 Euro verbrauchen. Dokumentarfilmer können hingegen heutzuttage oft mit technisch einfachem Aufwand Beachtliches produzieren. Mir gefällt aber auch etwas Privates: Craig, seine Kinder und der indische Auslandsschüler haben den Film gemeinsam gedreht und dabei kostbare Family-Time gewonnen.

Ihr könnt die Filme ausdrücklich auch auf Veranstaltungen einsetzen, um beispielsweise vorab mit einem „Ice-breaker“ einen der Themenkomplexe zu eröffnen.

Filmkapitel zum Wind:

In Kapitel fünf wird kurz über Windenergie in Bürgerhand berichtet, wobei im Hintergrund subtil überhörbar wird, dass auch direkt unter einem Windrad ein gutes Gespräch deutlich verständlich bleibt:


05 Community-owned wind power from Craig Morris on Vimeo.

In Kapitel 6 wird die Frage gestellt, ob Windräder krank machen. Es werden einige Beispiele gezeigt und gehört, in denen die Verhältnismäßigkeit zu völlig gewöhnlichen Geräuschen von Autos, Zügen usw. hergestellt wird. Es stimmt zwar, das Schall krank machen kann. Im Verhältnis aber gibt es in unserer Umgegebung zahlreiche Schallquellen mehr, um die man sich sorgen müsste, über die aber kurioser Weise niemand spricht.

In Kapitel 15 geht’s humorvoll um Begriffe wie die „Verspargelung“, „Industriegebiet“ oder „Kotflügel“ wobei er sich ein wenig über Jene lustig macht, die nicht den Wandel der Zeit akzeptieren zu wollen, ohne den inhärenten und permanenten Wandel der Welt wahrhaben zu wollen.

15 Four German words from Craig Morris on Vimeo.