Beim Nachdenken über die Erfolgsfaktoren der Energiewende komme ich immer wieder bei den Menschen heraus. Es gibt viele Ausführungen darüber, was getan werden müsste. Wie aber müssen wir sein, um tun zu können, was getan werden muss? Die Herausforderungen unserer Zeit sind soo groß und deren Lösung soo wichtig, dass wir einfach das beste aus uns herausholen müssen. Alles andere wäre fahrlässig. Wie aber lebt man dies konkret?

Ich werde ein wenig aus meinem Nähkästchen über vermeintlich gute Einstellungen zum Energiewenden plaudern und würde mich sehr über Ihre Anregungen im Kommentarfeld oder bei einem guten Gespräch freuen.

1. Wie kann man mit dem Frust umgehen?

Wenn man viel will und sieht wie wenig in Politik und Wirtschaft gemacht wird, dann kann man es leicht mit einer ständigen Enttäuschung und Frustration zu tun haben. Leicht geht die Schaffenskraft in pessimistischen Prognosen unter, weil wir es ja eh nicht schaffen würden. Dieser Trugschluss ist gefährlich, denn so verliert die Energiewende ihre Gestalter. Wir geben Verantwortung ab. Die nötigen Energiewende-Macher entmutigen sich so selbst.

Eigentlich bedeuten Frust und Wut, dass man etwas verändern will. Mit einer gesunden Einstellung kann dieser Veränderungswille zu einem unermüdlichen Handeln im eigenen Umfeld werden. Wir müssen dafür unsere begrenzten Handlungsspielräume demütig betrachten und lassen uns nicht vom vermissten Handeln anderer entmutigen.

2. Wobei helfen Problemanalysen?

Unzählige Berichte analysieren die Probleme, beschreiben Hemmnisse, Szenarien und Lösungsversuche für den Klimaschutz. In dieser Analysephase bleiben die Überlegungen dann oft stehen.“Man müsste mal“ reicht nicht. Das kritische Verständnis für die Lage ist jedoch auch ein guter erster Schritt, um den Handlungsdruck zu erkennen.

Der entscheidende Schritt für das Machen ist, dass eine Analyse immer auch in Strategien und Lösungsversuche einfließen muss. Nur Anwendungswissen hilft weiter. Wenn wir die Fähigkeit ausprägen aus den Einsichten etwas abzuleiten, dass wir dann auch tun, dann sind die Problemanalysen kostbar. Wenn wir unser Wissen erweitern, dann kann ebenfalls unsere Argumentation immer feiner, klarer und damit überzeugender werden.

3. Wer wenn nicht wir? Wann wenn nicht jetzt?

Bertold Brecht wusste bereits:

Wer kämpft, kann verlieren. Wer nicht kämpft, hat schon verloren.

Für den Erfolg ist entscheidend ist, dass wir alle in unserem Umfeld genau das tun, was wir tun können. Bevor man diesen Handlungsspielraum erkennt, muss erst einmal der Glaube daran ausgeprägt werden, dass wir wirklich einen Unterschied machen können. Wer im Internet unterwegs ist, der merkt wie viele wir eigentlich sind. Wichtig ist, dass wir uns nicht selbst dem „toten Schwarm“ zuordnen, der willenlos, bequem und unbefriedigt mit dem großen Strom der Massen schwimmt. Wir werden nicht nur durch „den Markt“ oder die „Gesellschaft“ bestimmt, sondern haben darin ebenfalls die Gabe Impulse zu setzen. Nur wenn wir aufstehen und anpacken, was wir gerade anpacken können, sind wir ein Teil der Lösung.

4. Finde Deine eigene Lösung

Ist Dir aufgefallen, dass ich hier nicht geschrieben habe, was die Lösungen sind? Die Lösungen für die Du dich einsetzt, die kannst nur Du erkennen und kennen. Es gibt Dinge, die nur Du mit Deinem Talent beitragen kannst. Entdecke dies und mach es. Bis bald!