Klimastabilisierung: Wir brauchen Zuversicht-Pitches

Klimakommunikation die Zuversicht und Mut weckt ist eindeutig gut. Was aber wenn wir uns in all den Krisen selbst pessimistisch und ängstlich fühlen?

Als Kommunikator würde ich meine Botschaften gerne verkörpern. Leider gibt es auch in meinem Gehirn ein Negativity bias, sprich die unbewusste Tendenz, dem Negativen eine weit höhere Aufmerksamkeit zu schenken, als dem Positiven. So erwische ich mich inmitten multipler Krisen in Gemütszuständen, die genau das Gegenteil dessen sind, was ich an wissenschaftlichen Fundstücken zu guter Klimakommunikation finde und auswerte. Ich möchte selbst zuversichtlicher werden, bevor ich die Kampagnen meiner Kunden auf Zuversicht trimme. 

In einem früheren Post habe ich vorgeschlagen, dass Institutionen und Personen an Lösungen für die Klimakrise arbeiten sich ihre Zuversicht so genau klar machen müssten, dass sie die Gründe für ihre Zuversicht in einem Pitch vorstellen können.

Ich habe eine erste Version meines persönlichen Zuversicht-Pitches:

  • Jeder Blick zur Sonne verrät mir, dass wir die Klimakrise lösen können. Sie schenkt uns viel mehr Energie, als wir brauchen. Und wir haben bereits ausgereifte und erprobte Technologien, sie zu ernten. 
  • In uns steckt alles, um unser Wirtschaftssystem zu wandeln. Denn wir Menschen können konsumlos glücklich sein, wie ein Buddha voll von Lebensfreude. Zudem spüren wir was richtig ist: Gute Beziehungen, Fürsorge und Zeit in der Natur tun uns gut.
  • Bereits heute arbeiten Millionen von Menschen an Lösungen. Intensiver Klimaschutz ist preiswerter, als ein weiterwirtschaften wie bisher. Und, spätestens wenn uns das Wasser zum Halse steht, wird die Gesellschaft als Gesamtes entschlossen handeln. 
  • Und wir können diejenigen sein, die zeigen wie es geht – damit es so viele wie möglich nachmachen können.

Nach diesen Zeilen fühle ich mich selbst bereits etwas zuversichtlicher. Offenbar gilt auch bei Mut, Mitgefühl und Zuversicht das Gesetz der Neuroplastizität – wir können unser Gehirn entsprechend trainieren, wenn wir aktiv drann bleiben. Es ist wie eine emotionale Fitness, bei der man stetig am Ball bleiben muss, um leistungsfähig zu bleiben. Und das ist so wichtig, damit wir eben ein glückliches Leben führen, überall Chancen sehen und gestalten können.