In Deutschland wird die Energiewende gerne schön geredet. Kleinigkeiten werden bereits mit schillernden Schulterklopfern anerkannt. Wer jedoch ein Klimaschutz-Engangement als unausreichend bezeichnet, der wagt sich bereits aus der sicheren Deckung sozialer Akzeptanz. Entweder dominiert die Furcht vor Repressionen aus dem Umfeld der Kritisierten – ein Indiz der Macht von CO2-Emittenten. Oder man bleibt unbewusst in der Deckung, weil man keine Ahnung hat. Wer jedoch wirksamen Klimaschutz will, der bemerkt deutlich, dass die Maßnahmen von Politik, Wirtschaft und Bürgern wie die Schulnote 5 unausreichend sind. Die internationalen Versprechen von Paris müssen auch von Deutschland eingelöst werden. Manche Klimaschützer vermeiden sogar das Wort an sich und stellen lieber andere unzweifelbar vorhandene Vorteile der Energieeffizienz und der erneuerbaren Energien in den Mittelpunkt. In der Tat handelt es sich zugleich um weitsichtige Industriepolitik und den essentiellen Schutz der Wirtschaft.

Wir brauchen mehr Stimmen, die aussprechen was nötig ist

Auf ein Positivbeispiel für klare Worte hat mich Daniel Banasch aufmerksam gemacht. Prof. Volker Quaschning hielt einen bewegenden Vortrag auf dem 3.Bürgerenergie-Konvent. Mutig erläuterte er dem anwesenden mächtigen Staatssekretär für Energie Rainer Baake die Fehlentwicklungen der deutschen Energiepolitik und den nötigen Änderungsbedarf für eine funktionierende Energiewende. Nicht einmal die Führungskräfte der Grünen kritisieren diesen smarten „Abrissmanager“ der Energiewende. Geschlossenheit wird über die Klarheit gestellt, wodurch der deutsche Blindflug in Sachen Klimaschutz unbemerkt von der Route des Notwendigen in Richtung Klimachaos abdriftet. Nach all der Kritik gibt sich Quaschning versöhnlich und lädt zu einem gemeinsamen Engagement für die Sache ein. Auch das finde ich wichtig. Denn bei aller Kritik ist es gut, wenn der Respekt vor Menschen gewahrt bleibt.

Schauen Sie sich an, was aus Sicht von Prof. Quaschning nötig ist.