Mit der Nachhaltigkeitskommunikation wollen wir positive Änderungen im menschlichen Verhalten anregen. Durch spielerische Kommunikation sollen Brücken zwischen dem Mangel an nachhaltigem Verhalten und dem Informationsüberreizung gebaut werden.

Konsumkritiker mögen dabei an Vance Packards große Versuchung denken. Für ihn ist die Verhaltensänderung aufgrund von Werbung immer eine Manipulation zum Kauf unnützer Dinge. Andere denken eher an die vielen gut gemeinten handkopierten Flugblätter, welche oft statt aufzurütteln im nächsten Papierkorb landen. Es bedarf mehr Medienkunst, als passive Zeitschriftenartikel und sachliche Aufklärungstexte. Trotz aller Mühe und auch gewisser Erfolge fühlen sich die Meisten erst bei Mitmach-Angeboten einbezogen.

Heute geht es einen Schritt weiter: Mit „Gamification“ kann der Spieltrieb und das neurologische Belohnungssystem des Menschen angesprochen werden und so in den Dienst nachhaltiger Entwicklung gestellt werden. Statt der Schwere des Weltuntergangs können spielerisch die psychischen Verdrängungsmechanismen überwunden werden. Der Smartphone-Trend, kann trotz der Verschwendung seltener Erden durch sinnvolle Apps als Chance genutzt werden, womit insbesondere die Jüngeren und Junggebliebenen erreicht werden können, die mit Computerspielen aufgewachsen sind.

Mit der „Gamification“ können drei starke Mechanismen nachhaltiges Verhalten anregen:

  1. Spielerisch kann jedes Thema Spaß machen, sogar Arbeit und Umweltschutz.
  2. Das Statusdenken kann über Vergleiche im virtuellen sozialen Raum motivieren  (Highsore-Charts). So kann eine positive Identität in einem Wettbewerb für nachhaltiges Verhalten aufgebaut werden.
  3. Eine individuelle Einzelhandlung kann in einen sozialen Raum einbezogen werden, was die „Es-bringt-allein-ja-eh-nichts“-Ohnmacht lindert.

Pioniergruppe zur nachhaltigen Gamification
Für diesen Bereich, der Gamificationen über iApps, haben wir nun im Netzwerk eine Pioniergruppe gegründet: Gemeinsam mit dem Schweizer Nachhaltigkeitsexperten Christian Engweiler, der Beraterin für Verantwortungsvolle Organisations- und Personalentwicklung Saskia Dörr und dem iApp-Entwickler Philippe Regenass wird dazu nun ein Pilotprojekt für Energieeffizienz entwickelt.