Wie löst man Fluchtursachen? Eine umfassende und einfache Antwort kann es auf  komplexe Ursachen wie bewaffnete Konflikte und künftig auch den Klimawandel nicht geben. Wir können jedoch viele Teillösungen anpacken. Es muss eben auch wirklich etwas gemacht werden und nicht nur in die Kamera gelächelt werden. Etwas in dieser Art sagte Thomas D. zu Till Schweiger am Telefon. Dieser lies Taten folgen und stellte heute gemeinsam mit prominenten Mitstreitern eine Stiftung vor, die sich um benachteiligte Kinder jeglicher Herkunft kümmern. Das ist Soforthilfe. Das ist gut.

Vor ein paar Tagen haben wir auf dem Barcamp Renewables nicht nur den Verein der Energieblogger gegründet, sondern auch einen ganz wichtigen Rat von Hans-Josef Fell erhalten: Lasst uns wieder die großen geopolitischen Themen diskutieren, denn das Klein-Klein reicht nicht mehr.

Hier kommen wir nach der Soforthilfe zur ebenso wichtigen Ursachenbekämpfung – man könnte auch von Problemteillösungen sprechen. Ressourcenkonflikte, Abhängigkeiten und Wege aus diesen Abhängigkeiten sind geostrategisch relevant. Ein Teil der Fluchtursachen lässt sich strategisch durch die Schrumpfung des konventionellen Energiesystems; insbesondere von Öl und Gas reduzieren.

Flüchtlingsursache: Ölfinanzierter Terror

Es ist eine von vielen Fluchtursachen: An der Tankstelle wird nicht nur getankt und ein Geschäft mit der Mineralölindustrie gemacht. Auch wird zu einem gewissen Teil der Terror des IS mitfinanziert. Das verschärft die Lage in Ländern wie Syrien. Der hohe Anteil willkommener Syrer ist aufgebrochen, weil nach den Jahren keine Hoffnung mehr auf ein Ende des Kriegszustandes besteht. Wer würde da nicht auswandern? Man darf nicht die Soforthilfe und die mittelfristige Bekämpfung von Fluchtursachen verwechseln oder gegeneinander ausspielen. Das Problem wird nicht kleiner. Insgesamt befinden sich laut EKD 15-20 Millionen Menschen auf der Flucht. Ein Ende der Konflikte ist nicht absehbar.

Mittelfristig können Entwicklungsländer durch erneuerbaren Energien stabiler sein

Es werden Ideen, Konzepte und der nötige politische Wille zur Stabilisierung von Staaten gebraucht. Eine eigene und unabhängige Energieversorgung durch erneuerbare Energien kann dabei eine wichtige Rolle spielen. Nicht nur die Elektrifizierung geht mit dezentralen Lösungen leichter, sondern auch eine Entkopplung von Wirtschaftswachstum und Klimawandel. Als Klimafolge rechnet man mit Klimaflüchtlingen und zusätzliche Konflikten. Die Klimaschutzeffekte erneuerbarer Energien können bei einer ausreichenden Menge erneuerbarer Energien ebenfalls Fluchtursachen vermeiden. Damit sind wir bei einem der entscheidenden Gründe für 100 % erneuerbare Energien angelangt.